Videointerviews sind mittlerweile häufig ein fester Bestandteil von Bewerbungsprozessen. Sie bieten viel Flexibilität, können jedoch auch verschiedene Herausforderungen mit sich bringen. Von der Technik über die richtige Umgebung bis hin zum Auftreten vor der Kamera gibt es vieles zu beachten. In diesem Artikel erfährst du, wie du dich optimal auf ein Videointerview vorbereitest und sicherstellst, dass du den richtigen Eindruck hinterlässt.
Chancen und Herausforderungen von digitalen Vorstellungsgesprächen
Videointerviews bieten sowohl Unternehmen als auch Bewerbern zahlreiche Vorteile. Sie ermöglichen eine schnelle und flexible Terminfindung, eliminieren Reisekosten und sparen wertvolle Zeit. Darüber hinaus können Unternehmen eine größere Zahl von Kandidaten in kürzerer Zeit evaluieren. Allerdings gibt es auch Nachteile: Technische Probleme können den Ablauf stören und der zwischenmenschliche Faktor lässt sich über die Kamera oft schwerer einschätzen. Für Bewerber kann es zudem herausfordernd sein, die richtige Umgebung und Atmosphäre für ein Vorstellungsgespräch zu finden und sich so sicher und selbstbewusst zu zeigen.
Mit 5 Schritten zum Erfolg
1. Die richtige Vorbereitung
Eine stabile technische Basis ist das A und O eines erfolgreichen Videointerviews. Bevor du dich deinem Gesprächspartner vorstellst, solltest du sicherstellen, dass deine Ausrüstung einwandfrei funktioniert. Dazu gehört zunächst eine stabile Internetverbindung. Falls es des Öfteren Probleme mit dem WLAN gibt, kann zum Beispiel ein LAN-Kabel für mehr Sicherheit sorgen. Auch die Kamera und das Mikrofon solltest du im Voraus testen. Ein klares Bild und ein gut verständlicher Ton erleichtern die Kommunikation und hinterlassen einen professionelleren Eindruck. Um Verzögerungen und Stress zu vermeiden ist es sinnvoll die notwendige Software (z. B. Zoom, Microsoft Teams, Google Meet) rechtzeitig herunterzuladen und zu testen. Auch der Hintergrund muss bei virtuellen Gesprächen beachtet werden. Wähle am besten einen neutralen und ordentlichen Hintergrund. Eine helle Wand ohne ablenkende Elemente ist ideal. Unruhige oder private Bereiche wie unaufgeräumte Regale oder persönliche Fotos sollten eher vermieden werden. Achte auch darauf, dass der Raum gut beleuchtet ist, damit dein Gesicht klar erkennbar ist. Meist gibt es die Option deinen Hintergrund in der Software anzupassen, sodass dieser beispielsweise unscharf wird. Dies kannst du vor allem gut nutzen, wenn du keinen neutralen Hintergrund in deiner Umgebung findest.
2. Professionelles Auftreten vor der Kamera
Auch bei einem Videointerview gilt: Der erste Eindruck zählt. Kleide dich genauso professionell wie du es für ein persönliches Gespräch machen würdest. Neben der Außenwirkung hat Kleidung auch oft eine psychologische Wirkung auf das eigene Verhalten. Viele Personen können sich durch entsprechende Kleidung beispielsweise besser in Situationen hineinversetzen und sich so gerade bei Videointerviews mental vorbereiten. Auch die Körpersprache spielt vor der Kamera eine entscheidende Rolle. Sitze aufrecht und vermeide unruhige Bewegungen. Schau während des Gesprächs am besten direkt in die Kamera, nicht auf den Bildschirm – so entsteht der Eindruck von Blickkontakt und zusätzlich wird man weniger schnell abgelenkt. Durch mögliche Verzögerungen in der Verbindung ist es außerdem wichtig, langsam und deutlich zu sprechen. Lass deinen Gesprächspartner ausreden und vermeide es, ins Wort zu fallen, dies passiert im digitalen Raum meist schneller als im persönlichen Gespräch. Nutze kurze Pausen, um sicherzustellen, dass keine Übertragungsprobleme vorliegen.
3. Inhalte optimal präsentieren
Auch im Videointerview ist eine gründliche Vorbereitung essenziell, um zu überzeugen und sich selbst sicher zu fühlen. Recherchiere vorab über das Unternehmen und die ausgeschriebene Position, damit du deine Antworten gezielt darauf abstimmen kannst. Bereite außerdem schon einmal Antworten auf typische Fragen eines Vorstellungsgesprächs vor und überlege welche deiner Erfahrungen und Fähigkeiten besonders relevant sind. Der Vorteil eines digitalen Formats liegt darin, dass du Projekte, Arbeitsproben oder Erfolge in einer kurzen Präsentation vorstellen kannst. Dies gibt deinem Gegenüber einen detaillierteren Einblick in deine Fähigkeiten. Um sicherzustellen, dass alles reibungslos funktioniert, kannst du das Teilen von Dokumenten oder Bildschirmansichten vorab testen. Während des Interviews ist es wichtig, deine Aussagen klar und strukturiert zu präsentieren. Nutze kurze Pausen, um sicherzustellen, dass dein Gesprächspartner dir folgen kann, insbesondere bei möglichen Verbindungsverzögerungen kann es sonst unübersichtlich werden. Oft hilft es mit Freunden oder Familie ein Interview zu üben, um Verbesserungspotenzial zu finden. Mit einer guten Vorbereitung und der richtigen Präsentation deiner Inhalte kannst du nicht nur deine Kompetenz unter Beweis stellen, sondern auch zeigen, dass du dich auf digitale Arbeitsmethoden einstellen kannst.
4. Umgang mit Herausforderungen
Technische Schwierigkeiten oder unerwartete Störungen können auch im besten Videointerview vorkommen – entscheidend ist, wie du damit umgehst. Du solltest im Voraus die Kontaktdaten deiner Ansprechpersonen bereit legen, sodass du bei technischen Problemen kurzfristig Bescheid geben kannst. Sollte die Verbindung komplett abrechen, kannst du alternativ einen Telefonanruf oder einen neuen Termin vorschlagen. Um Ablenkungen zu vermeiden, sorge vor dem Interview dafür, dass es in deiner Umgebung keine Störungen gibt, die zu Unterbrechungen führen. Informiere beispielsweise deine Mitbewohner oder Familie über den Termin, schalte Benachrichtigungen auf deinem Smartphone aus und achte darauf, dass dich Lärm oder andere Einflüsse nicht aus dem Konzept bringen. Es können natürlich immer noch unvorhergesehene Probleme auftreten, aber lass dich davon nicht aus der Ruhe bringen, denn das kann jedem einmal passieren. Wenn möglich, entschuldige dich kurz um das Problem zu beseitigen und mache danach in Ruhe weiter. Mit einer souveränen Reaktion auf Herausforderungen zeigst du außerdem, dass du flexibel und lösungsorientiert bist.
5. Nachbereitung des Interviews
Die Nachbereitung eines Vorstellungsgesprächs ist ein wichtiger Schritt, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen und noch einmal nachzufassen – egal ob analog oder digital. Bedanke dich zeitnah per E-Mail bei deinem Gesprächspartner. Um die Nachricht nicht wie einen standardisierten Text klingen zu lassen, kannst du konkrete Inhalte des Gesprächs hervorheben, die dir beispielsweise besonders gefallen haben. Nach dem Gespräch ist es zusätzlich wichtig, dich selbst zu reflektieren. Überlege dir, was gut gelaufen ist und wo du dich verbessern könntest. Gab es Stellen, an denen du dich unsicher gefühlt hast, oder Fragen, auf die du besser hättest antworten können? Diese Analyse hilft dir, dich gezielt auf zukünftige Interviews vorzubereiten, dich kontinuierlich zu verbessern und mehr Sicherheit im Gespräch zu finden. Außerdem kannst du deine Eindrücke vom Gespräch nutzen, um noch einmal zu überlegen, ob die Position und das Unternehmen tatsächlich zu deinen Vorstellungen und Zielen passen.
Von der Herausforderung zur Chance
Videointerviews sind aus dem modernen Bewerbungsprozess nicht mehr wegzudenken. Mit der richtigen Vorbereitung, kannst du im digitalen Gespräch noch mehr rausholen als vor Ort. Nutze die Chance, dich durch Selbstbewusstsein, Offenheit und Engagement zu präsentieren und deine Flexibilität unter Beweis zu stellen. Vorstellungsgespräche bringen oft Unsicherheiten mit sich, doch digital kannst du einige davon sogar schon im Vorfeld aus dem Weg räumen. Berücksichtige diese Tipps und du bist bestens gerüstet, um in Videointerviews zu überzeugen und den nächsten Schritt in deiner Karriere erfolgreich zu meistern.